Das letzte Grün im Jahr,
die sinkende Sonne und ausufernde Parkwiesen. Mit dem Kopf im Nacken
sind es 360 Grad Baumkrone. Eine dunkelgrüne Bordüre am Rand einer
blassblauen Kuppel. Über ihre Decke ziehen weiße Schlieren und ein
Flugzeug. Das Rauschen mischt sich mit dem Straßenlärm, hinter den
Bäumen ist die Autobahn, Joggerschritte kratzen rhythmisch über den
Kies. Jemand hat sein Rad auf dem Grün drapiert, gut sichtbar für
alle. Er steht daneben, die Hände gegen die Herbstluft in den
Taschen, als würde er mitten auf der Wiese seine Verabredung
erwarten. Du erkennst mich am Fahrrad, lass es das Zeichen sein.
Diese Straße kenn ich
nicht. Erst das Ende ist vertraut. Esprit und Kaufhof blinken mir
entgegen. Ab dort weiß ich den Weg. Dazwischen schlängeln sich
Massen, ein menschlicher Strom aus Jacken, Schals und Winterschuhen.
Ich will nicht, denke ich und klammer mich an meine Tasche, zu viel,
zu viel. Zwischen den Platanen ist immer eine Schneise, ich schwimme
zu dieser Sandbank im Körpermeer, hab sie fast erreicht, als: Entschuldigen sie, wo ist denn
hier der Levis Store? - Was? - Der Levis Store. - Keine Ahnung, soll
der hier sein? - Ja, an der Hauptwache, es ist wegen der Glamour
Shopping-Week. Glämma, denk ich, aber sie spricht es aus wie
Glämmor. - Und wissen sie, wo der Buffalos-Laden ist? - Nein.
Buffalos-Laden? Sowas gibt's? - Der soll hier auch
irgendwo sein. - Tut mir leid. - Trotzdem danke. Sie verabschieden
sich und werden sofort wieder zum Teil der Menge, grau
und schwarz und braun, perfekt untergetaucht. Ich will hier weg.
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